No more lovers, no more brothers,
all I want is no more others.
Mit dieser schönen Songzeile, mit der man spätpubertär in den Neunzigern seine Härte durch Affinität zum so genannten NYC Hatecore (hier „SFA“) zum Ausdruck bringen konnte, möchte ich den ersten Teil meiner „the grass is always greener on the other side“ (tgiagotos) Reihe einläuten. Es geht um Vergleiche.
Man kommt aus dem Urlaub zurück und, der Dienstag abend ist noch in Ordnung, was daran liegen mag, dass der Taxifahrer kein „echter Deutscher“ war. Mittwoch kam es dann knüppeldick. Irgendwann musste ich das Haus verlassen, um einzukaufen. Und jetzt ratet mal, was mich so als Erstes am Meisten angekotzt hat? War es
a) die Kälte,
b) die Negativfresse, mit der fast alle Leute hier (besonders in Berlin) rumlaufen oder
c) der in Doitschland einfach nicht existente Servicegedanke?
Nein, es war vielmehr d), die Tatsache, dass es hier keine gescheiten Supermärkte gibt (wenn wir mal die Lebensmittel-/Feinkostabteilungen von Kaufhäusern außen vor lassen). Schockierend, nicht wahr. Aber es viel sofort auf: Man betritt einen Kaisers, Edeka, Extra, whatever, die Märkte sind dreckig, eng, die Warenqualität teilweise sehr dürftig, Verbraucherinformation fast null, Verkäufer oft wenig motiviert, Auswahl gering usw. Aber vor allem der Dreck war beeindruckend. Fällt einem so gar nicht auf, nur wenn man den direkten Vergleich hat. Die Messlatte wird in diesem Falle von New World gelegt, der meiner Ansicht nach besten Supermarktkette. Da macht Einkaufen wirklich noch Spaß. Und da können die deutschen Drecksmärkte einfach nicht mithalten.
Wer hätte das gedacht? Ich habe mich tatsächlich schmutzig gefühlt, nachdem ich einkaufen war und wollte duschen. So fühlt man sich sonst nur, wenn man auf einer Zugtoilette war. Vielleicht sollte die Deutsche Bahn einfach mal Lebensmittel auf ihren ICE-Klos verkaufen, könnte eine Marktlücke sein.