Dynamik

2007-02-05 Aus Von christiankohl

Vielleicht bedingt durch die Häufung der außergewöhnlichen Ereignisse in der letzten Woche (Outing von Mirko und Nutellakevin, Trainerentlassungen, Italien) gab es einige bemerkenswert wahre Kommentare in der versammelten Presse. Und die Hoffnung, dass der Sportjournalismus hierzulande vielleicht doch noch zu retten ist. Allerdings nur die schreibende Zunft, denn das Fernsehen ist längst verloren, da ist nichts mehr zu machen. Neben FAZ und SZ, die ja regelmäßig durchaus gute Beiträge haben, ist auch folgende Beobachtung von Daniel Theweleit/SPON richtig und durchaus wert, hier einmal zitiert zu werden:

Die Geschichte dieses erstaunlichen Mannes [Hans Meyer, CK] zeigt übrigens wunderbar, wie die Bundesliga mit ihren Trainern umgeht. Meyer ist der vielleicht beste Mann, den es gibt im deutschen Fußball, er träumt von der Champions League, doch seit dem Fall der Mauer treibt er sich irgendwo im Mittelmaß herum. Er hat er überall Erfolg, doch nicht eine einzige Spitzenmannschaft hat sich auch nur im Ansatz darum bemüht, ihn einzustellen. Es geht um Reputation, Klüngel, alte Seilschaften. Der Versuch des HSV mitten in den Verhandlungen mit Stevens noch Magath, den Europapokalhelden von 1983, zu holen, ist nur der jüngste Auswuchs dieser allgegenwärtigen Stillosigkeit. Wenn man Trainer so behandelt muss man sich irgendwie auch nicht wundern, wenn sie keine Erfolge bringen.

Ich möchte dann noch zu Werder Bremen anmerken: Wieder einmal wurde bewiesen, dass es gegen starke Gegner, vor allem solche, die nur zerstören wollen, nicht reicht. Taktisch war das brilliant von Schalke, fußballerisch natürlich sinnlos, aber halt gewonnen. Klose reißt gegen starke Abwehrspieler nichts, der zweite Stürmer ist einfach nicht gut genug derzeit, kein Vergleich zu K&K. Im Mittelfeld fehlte der Kampf und halt auch der Frings und damit war das gegessen, die gleichen Fehler wie gegen Barcelona auch. Wir sollten schauen, dass wir den UEFA-Cup schaffen. Mit der Leistung ist nämlich auch in Stuttgart nix zu holen.