How much is the fish?
Das Wochenende lässt sich nur mit einem Wort beschreiben: Großartig. Neue Wohnung ist immer noch schick, beim Hundespaziergang den Kiez abgeklappert und festgestellt, dass da fast nur Hardcore-GummiLatexLederSkin-Men Only-Bars sind. Werder spielt scheiße und gewinnt trotzdem. Und dann am Sonntag Scooter. Auch wenn ich nicht so studentisch bin der Schreiber vom „argh“, so kann ich doch sehr vielem zustimmen. Ich hatte HP vor einigen Jahren mal privat kennengelernt, wusste erst gar nicht, wer das war. Sehr netter Kerl, der sich auch in keinster Weise für einen Musiker hält, da kann ich Frank beruhigen. 🙂 Dann sah ich vor einigen Wochen die Ankündigung, Scooter in der Columbiahalle, es war klar: ich brauche Freikarten. Netterweise hat Killer-Claus die via MTV klargemacht, so dass wir Sonntag abend am Start waren. Und ich kann nur sagen: Die Erwartungen wurden voll erfüllt, ich habe mich lange nicht mehr so gut amüsiert. Ich weiß gar nicht, was am Geilsten war: Die völlig talentfreie erste Vorband, wo man dachte, die hätten einem Mädel von der O’burger 100 € gegeben und gesagt: „Mach mal auf Sängerin!“ Die haben auch echt noch probiert, Deichkind zu covern … . Oder die zweite Vorband aus Australien, die Musik von vor 15 Jahren gemacht hat: absolute Zeitreise in die Synthiepopvergangenheit. Und dann, nach peinlich langer Pause, weil umzubauen gab es eigentlich nüscht, kam Scooter. Lasershow, Lichtshow, Pyros. Zwei Mädels mit wenig an, er wie immer blondiert. 90 Minuten dasselbe Lied, wenn man mal vom Sisters-Cover absieht, das Katleen die Tränen in die Augen getrieben hat. Ich wette, dass maximal fünf Leute in der Halle das Original kannten. Sehr schick auch die vier „Tänzer“, die sich bewegten, als hätte man ihnen je einen Eimer Riesenameisen aus Mittelamerika in die Unterhose gekippt und dann aus Speed gesetzt. Die sahen halt auch alle aus wie Computernerds, großes Tennis für diese Boygroupparodie. Es war doch ironisch gemeint, oder? Scooter selbst, was soll ich sagen: Ballermann meets Bierzelt meets The Dome. Auch das Publikum passte da super rein: Ein Typ mit 80er Jahr „I [Herzchen] you“ Halskette, niemand drängelt, niemand schubst, der Mittvierziger mit Glatze neben mir beschwert sich bei Claus, dass er ihm den Platz weggenommen hätte. Als ob Claus seine fette Alte auch nur hätte angucken wollen. Und dann die ganzen Frauen, die sonst nur in Regionalzügen negativ auffallen, wenn sie ihre Irgendwasfreundeskreisodergruppenfahrt machen und morgens um 10 schon Sekt getrunken haben, nur hässlicher. Alles in allem: 100 Punkte.